Abschnitt I

Unter Blockade versteht man die mechanische Stoppung eines feindlichen Bauern durch einen Offizier. Diese mechanische Stoppung wird dadurch erreicht, dass man seinen eigenen Offizier dicht vor den zu blockierenden Bauern setzt. Beispiel: schwarzer Bauer d5 wird durch einen weißen Springer d4 blockiert.

Es ist — in der Meisterpraxis zum Mindesten — üblich, einen gegnerischen Freibauern zu stoppen, es fehlt aber meines Wissens bisher an einem Versuch, die Notwendigkeit dieser Maßnahme theoretisch begründen zu wollen. Eine solche Begründung finden, hieße das Problem der Blockade lösen!

Man kommt dem Verständnis des hier angedeuteten Problems ein wenig näher, wenn man sich in das Wesen des Bauern als solchen vertieft. Zu seinen markantesten Eigentümlichkeiten gehört unzweifelhaft dessen gewaltige Expansionslust, der Wunsch vorzurücken. Von dieser Tendenz, durch ein Vorgehen an Bedeutung gewinnen zu wollen, gibt das freie Zentrum eine klare Vorstellung. Sehen wir uns beispielsweise folgende, übrigens noch unveröffentlichte Vorgabepartie an:

In aller Kürze seien hier die inneren Beweggründe der Bauernbewegung im Zentrum hervorgehoben:

a) Demobilisierung des Gegners,
b) Linienöffnung,
c) Einschnürung durch Keilbildung.