7.3a Das Befragen
Es wird ohne weiteres einleuchten, daß das frühzeitige Vorschieben der Flügelbauern kompromittierend wirken müsse.
Andererseits kann das Befragen durchaus am Platze sein, siehe z.B. folgenden Anfang einer Turnierpartie:
Wir haben mit Absicht zwei extreme Fälle gebracht, um zu sehen, worauf es beim „Befragen“ eigentlich ankäme. Wir sind zu dem Resultat gelangt, daß das „Befragen“ lockere, demgemäß nur gegen „anderweitige Kompensation“ geschehen darf.
Wir haben mit Absicht zwei extreme Fälle gebracht, um zu sehen, worauf es beim „Befragen“ eigentlich ankäme. Wir sind zu dem Resultat gelangt, daß das „Befragen“ lockere, demgemäß nur gegen „anderweitige Kompensation“ geschehen darf.
Gewiß kann der Lg6 schließlich durch f7-f6 nach f7 gebracht werden, aber das kostet Zeit. Weiß aber hat nichts auszustehen, denn bei kompakter Mitte ist ein gelockerter Königsflügel leicht zu verteidigen. Noch mehr als das, dieser „gelockerte Königsflügel“ wird zu einem sich langsam aber sicher vorwärtsdrängenden Angriffsinstrument (= Tank), namentlich mit Hilfe von gelegentlichem Sf5 (vergl. die Partie Nimzowitsch–Leonhardt).
Und nun, nachdem wir den logischen Zusammenhang zwischen den Begriffen „Einöde“ und „Zentrum“ einigermaßen präzisiert haben, wird es uns ein Genuß sein, die im Anfange unseres 3. Abschnittes erwähnte Stellung zu analysieren. Siehe Diagramm 97.
Diagramm 97
Es ist somit für den Lernenden von größter Bedeutung zu verstehen, daß das Befragen, das sich doch anscheinend nur an der Seite abspielt, im Grunde ein Zentrumsproblem darstellt. Unter c) werden wir die Richtigkeit dieses Zusammenhanges an einem neuen Beispiel demonstrieren.