8.2 Die Zwickmühle

Die Entwurzelung. Das „changez les blockeurs“! Wie wir den „unzugänglichen“ Blockeur durch einen menschenfreundlicheren ersetzen!

Im Diagramm 106 (rechts)

Diagramm 106

Zwei Zwickmühlen. Rechts funktioniert sie so: 1. Lh7+ Kh8 2. Le4+ Kh7 und Weiß hat die Diagrammstellung erreicht mit neuer Läuferstellung und ist doch wieder am Zuge.

geschieht 1. Lf5-h7+, worauf 1. ...  Kg8-h8 der einzige Zug ist, und damit wäre die furchtbare Waffe eines möglichen Abzugsschachs in die Erscheinung getreten; wenn Weiß 2. Lh7-b1+ spielt, so ist Schwarz durch 2. ... Kh8-g8 dem Abzugsschach entronnen, aber 3. Lb1-h7+ lockt ihn wieder hinein, da der sonst pattstehende König nur den einzigen Zug hat, der sich als Folge davon ergibt, daß der dazwischengezogene Stein die Wirkung des „drohenden“ Steines verstellt hat. Also 1. Lh7+ verstellt die Wirkung h6-h8 und schafft so ein Fluchtfeld. Eben geschilderte Pattsituation ergibt eine Zwickmühle, deren gewaltiger Vorzug darin besteht, daß der dazwischenstehende Offizier jedes Feld in der Abzugslinie (hier Diagonale h7-b1) besetzen kann, und doch hat ihn dieses Manöver keinen Zug gekostet: Weiß ist wieder am Zuge.

Die Zwickmühle kann furchtbare Verheerungen anrichten. Im Diagramm 107 geschieht

Diagramm 107

Ein ähnliches – feineres – Bild zeigt Diagramm 108. Hier gilt es, den Ld5 von der Deckung des Punktes f7 wegzulocken, dieses wird erreicht durch

Diagramm 108

Obige beide Stellungen habe ich speziell für das Lehrbuch komponiert.

Unter Zwickmühle muß auch das von Torre gegen Lasker gewonnene Schlußspiel rubriziert werden, das ich trotz seiner Eleganz nur mit innerem Widerstreben bringe, so sehr imponiert mir Laskers wahrhaft großer Geist. Aber auch große Geister sind zuweilen verwundbar, wie nachfolgendes Spiel zu beweisen scheint. Siehe Diagramm 109.

Diagramm 109