2.3 Das Ideal (Endzweck) jeder Linienoperation. Von kleinen Begleiterscheinungen. Raubzug, Umgebung
Das Ideal jeder Linienoperation besteht in dem schließlichen Eindringen auf dem Wege dieser Linie in das Spiel des Gegners, also in dessen 7. oder 8. Reihe (von uns, Weiß, gezählt).
Ein sehr wichtiges Postulat. Namentlich wäre hierbei auch zu betonen: auf dem Wege dieser Linie, denn wir beispielsweise in der d-Linie operiert haben und dann etwa durch Td1-d4-a4-a7 auf Umwegen in die 7. Reihe gekommen sind, so kann ich erwähnte Operation durchaus nicht als unmittelbare Ausnützung der d-Linie anerkennen. – Einige elementare Fälle von Linearoperationen folgen nun: Diagramm 17.
Diagramm 17
Hierbei deuten die ein Dreieck beschreibenden weißen Damenzüge h7 h8 g7 auf eine vor sich gegangene Umgehung hin. Wir resümieren gesagtes dahin, daß wir sagen: Bei mangelndem Widerstand (also kein gegnerischen Bauer auf h6 oder h5) dringt der Angreifer nach vorhergegangener Sicherung der Einbruchsfelder in die 7. und 8. Reihe ein, wobei sich ihm nicht allzuselten ein Raubzug oder Umgehung als eine Art von Belohnung darbietet. (Übrigens ein bezeichnender Vorgang, hat man sich einige Zeit lang korrekt aufgeführt, so gibt einem das Schicksal zur Belohnung die Möglichkeit eines ... Raubzuges in die Hand! Auch Nachkriegsmoral zu nennen). Soweit wäre die Sache ebenso leicht verständlich als auch leicht durchführbar, leider sind in Wirklichkeit jedoch große Hindernisse zu überwinden, wie Abschnitt 4 zeigen wird.